Schlagwort: Vernichtungslager Sobibor

Der Else Feldmann Lauf

Nebelig, feucht und bewölkt. Ich hatte heute Morgen fast keine Motivation zum Laufen, aber danach fühlt man sich gut und meine heutige Laufstrecke war auch sehr interessant. Die Schriftstellerin und Journalistin Else Feldmann, die vom NS-Regime im Vernichtungslager Sobibor ermordert wurde, wuchs in der Brigittenau auf und lebte in Wien, bis sie 1942 ins Vernichtungslager Sobibor gebracht wurde.

Else Feldmann wuchs in ärmlichen Verhältnissen in einer kinderreichen jüdischen Familie in der Wiener Brigittenau in der Staudingergasse 9 auf, wo es auch eine Gedenktafel zu ihrem ersten Roman „Löwenzahn, eine Kindheit“ gibt. Else Feldmann besuchte eine Armenschule und musste später aufgrund der Arbeitslosigkeit ihrers Vaters ihre Ausbildung abbrechen um als Fabriksarbeiterin zum Unterhalt der Familie beitragen.

Else Feldmann befasste sich in ihren Arbeiten, von denen viele autobiografisch geprägt waren, mit den sozialen Fragen ihrer Zeit. Die Armut in den Elendsbezirken Wiens, verwahrloste Kinder, Jugendkriminalität, das jüdische Proletariat und insbesondere die Situation von Frauen bildeten wiederkehrende Themen. Trotz ihrer produktiven schriftstellerischen und journalistischen Tätigkeit konnte sie ihren Lebensunterhalt nur schlecht bestreiten und hatte stets mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

Das Schaffen von Else Feldmann wurde lange Zeit kaum beachtet und erfuhr erst seit den 1990er Jahre vermehrt Aufmerksamkeit. Ihre erste selbstständige Buchveröffentlichung war 1921 der Roman „Löwenzahn – Eine Kindheit“. Die Bezirksvorstehung Brigittenau widmete ihr auf ihrem früheren Wohnhaus in der Staudingergasse 9 eine Gedenktafel, auf der der Buchdeckel des Romans Löwenzahn abgebildet ist. Im Roman Löwenzahn erzählt Else Feldmann die stark autobiografisch gefärbte Geschichte ihrer Kindheit in den 1920er Jahren in Wien. Löwenzahn ist ein berührendes Porträt der damaligen Arbeiterschicht und zeigt auf beeindruckende Weise, wie schwer man hochkommt, wenn man arm ist. Die Ich-Erzählerin Marianne, etwa 12 Jahre alt, lebt mit ihrer schwerkranken Schwester und ihrem ein paar Jahre älteren Bruder in Wien. Vater und Mutter gehen arbeiten, trotzdem lebt die Familie von den Einkünften mehr schlecht als recht.
milena-verlag.at

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