Schlagwort: Musik

Der Josef Petrak Lauf

Der heutige Start in meinen Morgenlauf war etwas mühsam, Füße fühlten sich etwas müde an. Im Nachhinein bin ich dann überrascht, dass es dann doch einigermaßen flott war. Hätte ich so nicht erwartet. War jedenfalls am heutigen Josef Petrak Tag ziemlich bei mir in meinen Gedanken. Das tut dann ziemlich gut.

Wer war Josef Petrak? Josef Petrak war ein Liedtexter und Komponist, der zahlreiche Wienerlieder und Schlager textete. Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Liedtext zu „Wie Böhmen noch bei Öst’reich“ war von 1953, das vor allem in der Interpretation von Peter Alexander populär wurde. Er gründete auch den Verband der österreichischen Textautoren, der sich in der Baumanngasse befindet. Josef Petrak selbst lebte im Wiener Alsergrund in der Servitengasse. Er trägt das Schicksal vieler Textautoren, da man die Komponisten meistens kennt, den Textautor aber sehr selten. Die meisten Lieder schrieb er mit Josef Fiedler. Die beiden „Pepis“ trafen sich einmal in der Woche und blieben bei einer Flasche Wein so lange sitzen, bis ein Lied fertig  war.

Josef „Joschi“ Petrak war in sein Wien verliebt und war ein „Worteschmied“. Eines seiner Wiener Lieder war „Ich trag‘ im Herzen drinn, ein Stückerl altes Wien“. was Hörbiger und Moser im Film „Wir bitten zum Tanz“ gemeinsam gesungen hatten. Seine besten Arbeiten entstanden meist „draußen bei einem guten Glaserl“ beim Kierlinger in Nußdorf.
Einer seiner letzten Liedtexte war „Immer stiller, immer leiser wird der Mensch, wenn er älter wird“, dazu machte Sohn Rainer die Musik. Am 11. Mai 1979 verstarb er plötzlich in einem Taxi, als er seinen Freund, den Musiker-Komponisten Fritz Schrott, bei den Barmherzigen Brüdern besuchen wollte.

 

Der Josef Petrak Lauf:

 

 

 

Der Paul Lange Lauf

So kalt wie in den letzten Tagen war es heute nicht mehr, aber doch angenehme Temperaturen um die null Grad und einige Höhenmeter in die Dornbacher Weinberge. Der Himmelmutterweg ist schon ziemlich steil. Runter ging’s dann vom Schafberg Richtung Gürtel.
Der Architekt Paul Lange, der heute seinen 174. Geburtstag gehabt hätte, hat 1883 gemeinsam mit Dominik Avanzo das Gasthaus „Zur Güldenen Waldschnepfe“ in Dornbach gebaut.

Das Vorgebäude an diesem Standort wurde bereits 1660 erbaut. 1883 wurde es von Julius Schuster, Güterdirektor der Rothschilds, gekauft, und von Paul Lange und Dominik Avanzo im altdeutschen Stil patriarchalischer Einkehrwirtshäuser des 17. Jahrhunderts erbaut. Beliebtes Gasthaus mit Schrammelmusik, während des 1. Weltkriegs wurde die Waldschnepfe zum Lazarett, im 2. Weltkrieg war dort ein Offizierskasino, nach dem Krieg nicht mehr eröffnet. Nach dem Ungarnaufstand 1956 waren dort Flüchtlinge untergebracht, 2008 war dort eine Bankfiliale und aktuell befindet sich eine Trattoria dort.

Die „Güldene Waldschnepfe“ wurde zum Hauptquartier der Schrammeln (Gebrüder Schrammel, Dänzer und Strohmayer) und zur Hochburg der Schrammelmusik. Die Schrammeln wussten, dass reine Instrumentalmusik beim Heurigen nicht ausreichte um die Aufmerksamkeit des Publikums für längere Zeit zu fesseln. Daher hatten sie immer einige Sänger dabei, vorwiegend Fiaker, die ohnehin auf Ihre Herrschaft warten musste. Einige dieser „Natursänger“ wurden berühmt, allen voran Josef Bratfisch, der Leibfiaker von Kronprinz Rudolf, der selbst oft Gast in der Waldschnepfe war. Immer, wenn die Schrammeln in der Waldschnepfe spielten (jeden Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag) ist das Lokal bis auf den letzten Platz besetzt. Den Gründern der Schrammelmusik waren aber nur wenige Jahre des Erfolgs beschieden. Beide starben mit nur 43 Jahren. Johann, der Ältere, 1893, Josef folgte ihm 2 Jahre später. Doch legendär sind sie bis heute.

 

Der Paul Lange Lauf: