Heute bei etwas Schnee gleich noch ein kleines Lauferl in den Volksgarten angehängt. Dort soll ein Gedenkstein für den Ersten Wiener Demokratischen Frauenverein sein, den ich aber komischerweise nicht gefunden habe. Also entweder bin ich wirklich „schasaugat“ wie meine liebe Frau immer sagt oder die haben den Gedenkstein entfernt. Wer findet also diesen Stein im Volksgarten? Heute ist der 219. Geburtstag von Karoline von Perin. Nach ihr wurde auch eine Straße in der Seestadt benannt, aber das war mir heute zu weit.
Karoline von Perin setzte sich 1848 neben demokratiepolitischen Anliegen auch für die Frauenemanzipation ein. Am 28. August 1848 versammelten sich rund 150 Frauen „zu patriotischen Zwecken“ im Salon des Wiener Volksgartens. Die Veranstaltung verlief von Anfang an turbulent. Zunächst kam es aufgrund politisch unterschiedlicher Ausrichtungen zu intensiven Diskussionen der Frauen untereinander. Danach wurde die Versammlung von Männern gestört, die sich über die politischen Bestrebungen der Frauen lustig machten, ihnen aber auch Gewalt androhten. Die Veranstaltung musste schließlich unterbrochen und verlegt werden.
Trotz aller Widrigkeiten kam es an diesem Tag zur Gründung des „Wiener demokratischen Frauenvereins“, dessen Präsidentin Karoline von Perin wurde. Es war der erste Frauenverein in Österreich, der explizit politische Ziele verfolgte. Trotz des kurzen Bestehens des Vereins kam es zu zahlreichen Aktivitäten. Mit der Niederschlagung der Revolution am 31. Oktober 1848 war das Leben von Karoline von Perin in Gefahr.
Karoline von Perin und Alfred Julius Becher hatten die Flucht bereits vorbereitet, doch ihr Versteck wurde verraten. Karoline von Perin wurde am 4. November 1848 verhaftet. Nach 23 Tagen in Haft, während der sie auch misshandelt wurde, kam sie als psychisch kranke Frau frei. Auf Initiative von Verwandten wurde ihr das Sorgerecht über ihren jüngsten Sohn entzogen und auch ihr Vermögen wurde konfisziert. Später emigrierte Karoline von Perni nach München und distanzierte sich von ihren politischen Aktivitäten. Sie kehrte danach nach Wien zurück und eröffnete ein Stellenvermittlungsbüro.
Der Karoline von Perin Lauf