Kategorie: Kabarett

Der Kurt Sobotka Lauf

Jadengasse – Heimat von Kurt Sobotka

Lockerer Sonntagslauf durch die stille Stadt auf den Spuren des Schauspielers und Kabarettisten Kurt Sobotka, der heute 95 Jahre alt geworden wäre. Der „Tummelplatz“ seiner Kindheit war die Jadengasse im 15. Bezirk. Keine zehn Gehminuten vom Schloss Schönbrunn entfernt, aber Tausende Kilometer weit weg von Luxus und Reichtum. „Die Jadengasse war meine kleine Welt“, sagt Kurt Sobotka. „Die Kinder spielten auf der Straße, Autos waren selten. Das Verkehrsaufkommen bestand aus Milch- und Bierwagen, die von Pferden gezogen wurden.“

Kurt Sobotka erzählte auch von einer alten Greißlerei in der Jadengasse, wo es alles gab und auch „ein dickes blaues Heft mit Linien, das wöchentlich aufgelegt wurde. Da durfte man dann „anschreiben“ lassen: „Bitte alles aufschreiben! Die Mama zahlt morgen.“ Heute gibt’s in der Jadengasse nur mehr Wohnhäuser, einen Elektroinstallateur und eine Spenglerei, das war’s …

Kurt Sobotka stand mit Schauspielgrößen wie Maxi und Alfred Böhm, Ossy Kollmann, Kurt Sowinetz, Luise Martini, Karl Farkas und vielen anderen auf der Bühne. In den Jahren nach 1960 wurde er auch für den Film entdeckt, fürs Fernsehen, und er war regelmäßig im Radio zu hören. Nur wenige erinnern sich vielleicht noch daran, dass Kurt Sobotka der erste Kellner im „Seniorenclub“ im Fernsehen war.

Im Jahr 1978 starteten Gerhard Bronner und Peter Wehle eine Kabarettsendung im Österreichischen Rundfunk, im Hörfunk, im Programm von Österreich 1. Von 1978 bis 2009 wurde sie jeden Sonntag ausgestrahlt. Lore Krainer war ab der ersten Sendung dabei – und Kurt Sobotka, der die Sendung ab 1990 in seinem eigenen kleinen Ton-Studio im Keller seines Hauses in Mödling aufnahm und produzierte. Der Name der Sendung hieß „Guglhupf“. Mehr als 1.200 „Guglhupf“-Sendungen hat Kurt Sobotka sorgsam archiviert.

Der Kurt Sobotka Lauf:

Der Alfred Böhm Lauf

Schöner Morgenlauf heute nach Favoriten am 104. Geburtstag des Schauspielers Alfred Böhm, der in der Laxenburger Straße 111, wo auch die erste Pfadfindergruppe Wiens gegründet wurde, in ärmlichen Verhältnissen mit seinen beiden Brüdern in einer kleinen Wohnung (Zimmer-Küche-Kabinett) aufwuchs. In dieser kleinen Wohnung wohnten die Eltern, die beiden Brüder und die pflegebedürftige Großmutter aus Polen. Der Vater arbeitete als Metalldreher, war zeitweise arbeitslos und in die Februaraufstände 1934 involviert. Die Mutter besserte das knappe Familieneinkommen mit Heimarbeit als Weißnäherin sowie Reinigungsarbeiten auf.
Mit der Theaterwelt kam Alfred Böhm schon früh in Kontakt. Als Jugendlicher verdiente er ein kleines Zubrot als Claqueur im Theater an der Wien und im Kabarett Simpl.

Angesichts der unsicheren Zeiten in den 1930er-Jahren und der materiellen Situation der Familie bestand der Vater auf einem „ordentlichen“ Beruf für seinen Nachwuchs und vermittelte ihm eine Lehre als Feinmechaniker, die Sohn Alfred auch erfolgreich als Geselle abschloss. Gearbeitet hat er in diesem Beruf jedoch nach Lehrabschluß nie.

Am 1. Dezember 1938 wurde Böhm zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und war die gesamte Zeit des 2. Weltkriegs an verschiedenen Schauplätzen in Polen, der Tschechoslowakei, Belgien, Frankreich und zuletzt in Russland im Einsatz. Sein komödiantisches Talent führte dazu, dass er ohne jede Schauspielausbildung rasch zur „kulturellen Betreuung“ seiner Einheit auserkoren wurde und zahlreiche Sketches und Theateraufführungen an der Front gestaltete.

Ende 1945 wurde Böhm aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte zufällig am Tag genau gleichzeitig mit seinen drei Brüdern, zu denen er jahrelang keinen Kontakt hatte, am 13. November 1945 aus der Kriegsgefangenschaft heim. Heute weitgehend vergessen ist die Karriere seiner beiden Brüder Franz Böhm (Künstlername „Franz Böheim“) und Karl Böhm (Künstlername „Carlo Böhm“). Dazu eine kleine Anmerkung am Rande: Carlo Böhm ist vielen vermutlich unbekannter Weise ein Begriff: Er spielte in der legendären Silvesterfolge von „Ein echter Wiener geht nicht unter“ den Nachbarn Herrn Gebauer, dem Mundl Sackbauer alias Karl Merkatz die Rakete ins Fenster schießt.

25 Jahre lang, bis zum 12. September 1993, verkörperte er als Ober Alfred in mehr als 1.000 Folgen den Kellner der Nation, im Seniorenclub. Seine großen Fernseh- und Filmrollen machten Alfred Böhm zu einem der prominentesten Volksschauspieler seiner Zeit, unvergessen seine heute bekannteste Filmrolle in Franz Antels „Der Bockerer“ 1981, als er Alfred Hatzinger, dem typisch wienerischen, gemütlichen und meist leicht angeheiterten Tarockpartner Karl Bockerers. Unvergessen auch die Rolle des Waldemar Herzog, einem kinderlieben Pensionist, in der sehr erfolgreichen, von 1985 bis 1989 ausgestrahlten Fernsehserie „Der Leihopa“. Auch die Stegreifsendung „Fernsehfamilie Leitner“ war sehr populär.

Bereits 1966 ist er mit seiner Frau in einen abgelegenen Bauernhof nach Wieselburg gezogen, wo er am 22.9.1995 gestorben ist.

Der Alfred Böhm Lauf

 

 

 

 

 

Der Georg Kreisler Lauf

Auf den Spuren von Georg Kreisler an seinem 11. Todestag ging es über Wien Neubau in den ersten Bezirk und wieder zurück über Wieden und Margareten. Leider erinnerte nichts an den hervorragenden Komponisten, Sänger und Dichter. Vermutlich war für die Wiener Seele sein Humor zu tiefsinning und schwarz. Die populärsten Lieder sind „Tauben vergiften„, „Der Tod, das muss ein Wiener sein“ und „Wien ohne Wiener„.

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