Der Pepi Bican Lauf

Der Pepi Bican Lauf

Erster Schneelauf heute morgen ging nach Favoriten. Heute ist der österreich-tschechische Fussballer Josef „Pepi“ Bican seit 21 Jahren tot. Er starb am 12.12.2001 in Prag.

 

Bican wuchs in der Quellenstraße (Nummer 87, keine Erinnerungstafel) auf. Die Favoritner Kreta war eines der wildesten Grätzln der Stadt. „Kreta“ hieß die Gegend, weil die Wildheit der Bewohner die Wiener an die Kampfbereitschaft der Kreter gegen die Osmanen erinnerte. Bican wuchs gemeinsam mit Sindelar auf, seine Familie lebte auf der Quellenstraße 101.

 

 

Fast gegenüber war die Spielstätte der ASV Hertha auf der Quellenstraße 73, wo Pepi Bicans Vater Frantisek spielte. Er wurde in einem Spiel gegen Rapid gefoult und erlitt eine Nierenverletzung. Angst oder fehlende Mittel zögerten eine Operation hinaus. Er starb 1922. Der Sohn war neun.

Beide begannen mit dem Fußball bei der Hertha. Sindelar wechselte zu den Violetten, Bican dann mit 17 Jahren zu Rapid. Gleich im ersten Ligaspiel gegen den ewigen Rivalen von Rapid, den FK Austria, erzielte Bican nicht weniger als vier Tore zum 5:3-Sieg der Grün-Weißen. 1933 wurde er für Rapid zum ersten Mal Torschützenkönig. Teamchef Hugo Meisl holte ihn auch ins österreichische Team, wo er 14 Tore in 19 Spielen erzielte.

 

Sowohl Sindelar, als auch Bican verkörperten den höchstmodernen Typus des sogenannten „calcio danubiano“: den Professional. Seine Allüren waren es, die ihn mit Rapids Dionys Schönecker entzweiten. Aber auch bei der Admira in Jedlesee hielt es ihn nicht sehr lang. Pepi Bican sah schon damals sehr auf das Geld, durch die Lockangebote der Slavia aus Prag kam es auch mit der Admira zum Vertragsbruch.

Pepi Bican war ein außerordentliches Naturtalent. Noch mit 65 Jahren spielte er für die Alten Herren von Slavia Prag und konnte dabei mit Spielern mithalten, die bis zu 25 Jahre jünger waren als er. In Wien erinnert aber nichts an ihn.

 

Der Pepi Bican Lauf

 

 

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